Weil Feminisums immer und immer wieder erklärt werden muss ...
Wir geben unser Bestes.
#malegaze
Regie ist ja oft so ein Männerding. Und nicht nur das, Regie, Fotografie usw. wird auch unterrichtet. Es gibt Fachliteratur und ausführliche Anweisungen dazu, wie man Personen am besten inszeniert. Weil jahrzehntlang fast nur (weiße) Männer daran beteiligt waren, ihr jeweiliges Fach zu entwickeln und zu prägen, ist ein Phänomen entstanden, das Male Gaze (männlicher Blick) genannt wird. Das bedeutet, dass entweder Männer dabei gezeigt werden, wie sie attraktive Frauen anzüglich ansehen oder das Publikum in die Position des beobachteten Mannes gebracht wird, der auf eine Frau starrt, auf ihren ganzen Körper, den Busen, den Hintern, in den Schritt, auf den Mund, der sich die Lippen leckt …
Warum das problematisch ist? Weil die Personen, die erzählen, Regie führen und die Kamera halten, die Geschichte aktiv gestalten und die Wahrnehmung des Publikums lenken. Was sie wie selbstverständlich zeigen und veröffentlichen, erscheint uns als „normal“, wenn es gehäuft zu sehen ist und es kaum Alternativen dazu gibt.
So gibt es zum Beispiel immer wieder Darstellungen, in denen Männer mittleren Alters mit attraktiven Frauen unter 30 liiert sind und diese selbstzufrieden beobachten als Gradmesser eines gelungenen Lebens. Oder Darstellungen, in denen die „Mutter“ aussieht wie ein 18-jähriges Model, Darstellungen, in denen Frauen kurz nach der Geburt ihres Kindes mit Wespentaille, frischem Make-up und perfekter Frisur das Neugeborene präsentieren. Wenn man beginnt, sich bewusst umzuschauen, dann kann man den Male Gaze praktisch immer und überall erkennen. Welche #malegaze-Momente aus Film, Fernsehen, den Medien generell sind Euch schon aufgefallen
Wieviel stilles Ehrenamt steckt hinter dem Sichtbaren?
Wer wäscht, reinigt, bügelt das Musigwand?
Wer bringt die Kinder zu den Proben und Veranstaltungen?
Wer bäckt die Kuchen für die Feste?
Speziell Frauen sind die Trägerinnen des unsichtbaren, des stillen Ehrenamts. Sie bilden die Basis für vieles was von der Gesellschaft als "Ehrenamt" wahrgenommen wird.
MARIA MAGDALENA -
Geschichte eines Rufmords
Der Ruf Maria Magdalenas als „Sünderin“ und „Prostituierte“, der im 6. Jhd. entstand, hält sich in vielen Teilen der Gesellschaft bis heute. Dabei wurde sie ursprünglich als Begleiterin Jesus und Zeugin der Auferstehung verehrt. Erst seit der zweiten Hälfte des 20. Jhd.s gibt es Bestrebungen, Maria Magdalena zu rehabilitieren. Den Ausschlag gaben archäologische Funde mit Schriften, die sie in einem völlig anderen Licht präsentierten.
2016 schließlich würdigte Pabst Franziskus Maria Magdalena offiziell als „Apostelinh der Apostel“, eine Bezeichnung die ihr bereits in der Spätantike zugekommen war.
Die Geschichte ist ein Lehrbeispiel dafür, wie prägend, weitreichend und nachhaltig Erzählungen sein können, wenn die Deutungshoheit fest in den Händen einiger weniger (hier Männer) gehalten wird.